GRENZGÄNGE- EIN THEATERWORKSHOP Dez. 2012
Was sind Grenzen, wer macht sie, wie fühlen sie sich an, woraus bestehen
sie?
Im Workshop geht es um das Auskundschaften von Grenzen, ihre Präsenz
und/oder Absenz wahrzunehmen, mit ihnen in einem geschützten Raum zu spielen und
neue Erfahrungen zu diesem Thema zu sammeln.
Das Theater der Unterdrückten ist Sprache und Sprachrohr. In den drei Tagen des Workshops
werden in unterschiedlichen Momenten verschiedene Übungen und Spiele
eingesetzt, um den kreativen Ausdruck zu stimuliere, die persönlich- soziale Situation
zu reflektieren und einen Polylog in Gang zu setzten, der andere Sichtweisen
und Handlungsmöglichkeiten integriert.
DAS THEATER DER UNTERDRUECKTEN (TDU)
Das TDU wurden in den 1970ern vom Brasilianer Augusto Boal entworfen.
Seither wird es, den wandelnden Bedürfnissen der Gesellschaft entsprechend,
stets weiter entwickelt und in den verschiedensten Ländern der Welt
praktiziert. (siehe: www.theateroftheoppressed.org)
Das TDU ist eine sozial-politische Theaterform, die kreative
Konfliktlösungsmöglichkeiten bietet. Anhand von unterschiedlichen Formen wie
z.B. Forum- Theater, Unsichtbares Theater, Regenbogen der Wünsche, und
Techniken wie z.B. Übungen zur Körperwahrnehmung, Statuen stellen,
Rollenspiele, können komplexe Situationen ausgedrückt werden, sie werden
sichtbar und begreifbar. Soziale Rituale und Masken, Zwänge, Hierarchien,
Verhaltensmuster, usw. können hinterfragt werden und im Theaterrahmen transformiert
werden. Es bleibt nicht bei der Darstellung eines Konflikts, das TDU geht einen
Schritt weiter, die TeilnehmerInnen greifen direkt in die Szene ein, dadurch wird das Theater zur Übung für
Handlungen im Alltag.
Das TDU unterstützt Menschen, die etwas verändern wollen, dabei ihr Leben
aktiv in die Hand zu nehmen. Das Grundprinzip lautet: Dialog statt Monolog,
denn „überall dort wo der Monolog den
Dialog ersetzt, herrscht Unterdrückung.“ (A.Boal) Ein offener Handlungsraum
auf der Bühne kann so zu neuen Handlungsmöglichkeiten im Leben führen.
„Die Menschen sind nicht länger Konsumenten eines
fertigen Produkts, sie produzieren selbst. Durch ihr eigenes Handeln im Theater
verändern sie die Wirklichkeit, als Probe für die Veränderung in der
Gesellschaft.“ (A.Boal)
ZUM WORKSHOP
Jede/r einzelne lebt in einem komplexen Beziehungsfeld, in dem
unterschiedliche Interessen aufeinander treffen. Oft kommt es zu Grenzüberschreitungen
und Konfliktsituationen.
In solchen Momenten kann das Theater zum Ausdrucksmittel von inneren
Gefühlen oder Zuständen werden. Es
kann eine Hilfe und Stütze zu Fragen an den Alltag und an das Zusammenleben
sein. Es ist eine Form, um Themen in einem geschützten Rahmen mit anderen zu
teilen und gemeinsam neue Handlungsmöglichkeiten auszuprobieren.
Die angebotenen Techniken/ Übungen stärken das Selbstbewusstsein und das
Vertrauen in die eigene Wahrnehmung und Erfahrung. (Ein)Gruppengefühl kann
durch die gemeinsame Arbeit entstehen und die Ausdrucksfähigkeit wird
erweitert.
Folgende Fragen werden der Leitfaden des Ws sein: Respektiere ich meine
eigenen Grenzen? Teile ich sie meinem Umfeld mit? Wer überschreitet meine
Grenzen? Wem gebe ich Wert, worauf achte ich wenn ich Entscheidungen treffe?
Wer kommt zu erst? Kann ich nein sagen? Nehme ich die Grenzen anderer wahr und
respektiere sie?
WANN?
Samstag, 8.Dezember von 11.00- 16.00
Sonntag, 9. Dezember von 10.30- 15.30